Qualitätssicherung – So prüft Ihr Ergebnisse vor der Abnahme
Kurz vor Phasen- oder Projektabschluss ist die Versuchung groß, einfach „abzunicken“. Doch kleine Fehler oder fehlende Tests rächen sich nach dem Go-Live. Diese Checkliste hilft Euch, die Qualität Eurer Agenturleistung strukturiert fachlich, technisch und organisatorisch zu prüfen, um später keine böse Überraschungen zu erleben.
1. Grundlagen & Abnahmekriterien klären
Abnahmekriterien früh im Projekt definieren (z. B. aus Pflichtenheft oder User Stories, über DoR und DoD)
Prüfumfang festlegen: Welche Funktionen, Devices, Browser, Inhalte?
Verantwortlichkeiten für Tests und Freigaben klären (intern & Agentur)
Alle relevanten Umgebungen dokumentieren (Staging, Test, Live)
Vorgehen für Fehlererfassung und Korrekturschleifen festlegen
Ziel: Klarheit schaffen, bevor die Prüfung startet.
2. Funktionale Qualität prüfen
Kernfunktionen testen (Formulare, Suche, Login, Checkout, Downloads etc.)
Interaktive Elemente (Tabs, Filter, Buttons) auf Verhalten und Logik prüfen
Responsives Verhalten auf allen gängigen Devices testen
Fehlermeldungen, Statusanzeigen und Ladezeiten kontrollieren
Edge Cases durchspielen (z. B. leere Felder, Sonderzeichen, Abbrüche)
Redaktionellen Aufbau testen (intuitive Bedienung der Implementierung)
Ziel: Sicherstellen, dass alles technisch so funktioniert, wie spezifiziert.
3. Inhaltliche und visuelle Qualität prüfen
Inhalte vollständig und fehlerfrei eingepflegt
Texte, Überschriften und Links auf Aktualität und Logik prüfen
Bilder, Videos und Downloads auf Qualität, Format und Rechte checken
Typografie, Farben und Abstände mit Design-Vorgaben abgleichen
Komponenten konsistent umgesetzt (kein Wildwuchs bei Buttons, Icons etc.)
Ziel: Einheitlicher Auftritt ohne inhaltliche Lücken oder visuelle Brüche.
4. Technische Qualität prüfen
Browserkompatibilität und Ladezeiten messen
Tracking und Tag-Manager-Setups überprüfen (inkl. Consent Tool)
Barrierefreiheit (BITV/WCAG) mit Basis-Check evaluieren
SEO-Basics prüfen (Meta-Tags, Headings, strukturierte Daten)
Sicherheitsaspekte kontrollieren (SSL, Logins, Berechtigungen)
Ziel: Technische Basis und Performance stimmen, keine blinden Flecken.
5. Prozess & Dokumentation
Fehlerliste pflegen (Ticket-System, Excel oder QA-Tool)
Priorisierung der Fehler festlegen (kritisch / mittel / gering)
Korrekturen nachverfolgen und retesten
Dokumentation der Abnahme anlegen (Protokoll mit Datum, Verantwortlichen, Status)
Lessons Learned aus der QA-Phase festhalten
Ziel: Nachvollziehbarkeit und Qualitätssicherung auch für künftige Projekte.
6. Finale Freigabe & Kommunikation
Alle Tests abgeschlossen und Fehler behoben?
Fachlich Verantwortliche haben ihr „Go“ gegeben?
Agentur über finale Freigabe und offene Restpunkte informieren
Go-live-Checkliste aktivieren (Backup, Monitoring, Kommunikation)
Abnahmeprotokoll archivieren
Ziel: Saubere Freigabe ohne Überraschungen am Launch-Tag.
Eine strukturierte Qualitätssicherung ist mehr als Fehlerkontrolle, sie ist Euer Sicherheitsnetz vor dem Go-Live. Wer hier systematisch vorgeht, spart nicht nur Nerven, sondern stärkt die Beziehung zur Agentur, weil Professionalität auf beiden Seiten sichtbar wird.
Uns persönlich liegt ein Testing, welches früh im Projekt beginnt, sehr am Herzen, denn Fehler, die mitgezogen werden, sind in der Regel später teurer zu beheben als Fehler, die sofort angegangen werden können. Unsere Kollegen unterstützen in einer Proxy-PO-Rolle auch solche Herausforderungen.